Der Oberrheingraben ist eine der am dichtesten Bevölkerten Gegend von Deutschland. Mittendrin schlängelt(e) sich der Rhein, die Begradigung des 19 Jahrunderts hat eine z.T. wilde Landschaft aus verlandeten, offenen und z.T. noch weiter durch kommerzielle Kiesausbeute sich vergößernde Wasserflächen enststehen lassen. Neben den bekannteren Schutzgebieten wie z.B. dem Taubergiessen gibt es ganze Reihe weiterer Altrheinarme, die zum Teil (noch) zugänglich sind.
Die Zukunft ist spannend: hoher Bevölkerungs- und Nutzungsdruck (Freizeit und Industrie bis hin zu Müllendlagerstätten), dazu Bestrebungen für Teil- und Vollsperrungen auf der anderen Seite. Wer weiter die Althreine geniessen möchte, und nicht qua Beruf Zugang hat, wird sich engagieren müssen. Sonst gibt’s eine Teil der angefügten Ansichten bald nur noch auf Postkarten, oder mittels kostenpflichtiger Erlaubnisscheine.
In der Kette von Altrheinarmen mit illustren Namen wie Oberhäuser, Berghäuser, Trompeterbau, Reffenthal, Otterstädter usw. wohnt der Althreinpirat in der Stadt mit der schönsten Silhouette am ganzen Oberrhein. Der alte Stadtkern von Speyer liegt auf einer Hochterasse, die auch von extremen Hochwassern nicht erreicht wird, und auch deshalb bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Darauf wurden im Mittelalter der Dom und seine Vorgänger errichtet. Und die Wirren der Geschichte haben bisher zum Glück verhindert, dass diese Kirche so zugemauert wird, dass sie vom Rhein aus nicht mehr zu sehen ist (wie z.B. in Worms und Mainz).
Für die Wasserwanderer – Lektüre mit vielen Beschreibungen: Wolf Bresch, Flussperlen am Oberrhein