Die Flußstrecke ist recht kurz, aber hier geht‘s nicht ums Kilometerfressen. Gesamtstrecke ca. 215 km auf Tatshenshini und Alsek, führt durch Yukon Territory, British Columbia und Alaska, für die Befahrung müssen Permits beantragt, Grenzübertritte geplant werden usw. – s.o., die meisten befahren den Fluß als Gast eines Raftunternehmens. Durch das einströmende Gletscherwasser ist das Wasser sehr, sehr kalt, verfügt meist über eine große Strömungsgeschwindigkeit, kurze Abschnitte mit WW 3 (z.T. technisch und Wasserwucht, manchmal ohne Eddies), sonst Fließwasser. Entsprechendes Können im Boot und passende Ausrüstung sind notwendig – schwimmen ist nicht wirklich eine Option. Erfahrung mit Wildnistouren sollte man auch haben; all das entfällt, wenn man als zahlendes Gepäckstück mitfährt.
Das Guidebook (Lyman „The complete Guide to the Tatshenshini River”) ist informativ; hat aber diverse Fehler resp. Ungenauigkeiten, soll jetzt neu aufgelegt werden. Wenn man selbst organisiert, sollte man u.a. die Outfitter quälen mit Fragen, wie genau bestimmte empfohlene Übernachtungsplätze anzufahren sind; und wo noch welche sind. Durch die geringe Geschwindigkeit der Boote gegenüber der hohen des Flusses und der Eigenheiten der Rafts beim Anlegen in Mini-Eddies hat man keine Möglichkeit ad hoc Ziele anzusteuern. Auch wenn es ein Fluß ist (die Richtung ist klar, nur die Kiesbankstrecken können interessant werden) – richtige Karten und GPS sind schon hilfreich.
Edward Abbey, einer der grummelnden Kommentatoren zum Thema Wilderness, Wildness und unserem Umgang damit hat einen kleinen, launischen Artikel „Notes from a cold river“ zum Tatshenshini geschrieben, zu finden u.a. in dem Sammelband „Down the river“. Übrigens: das titelgebende Essay beinhaltet eine längere Auseinadnersetzung mit Hnery Thoreau.