Der Noatak liegt am Ostrand der Brooks Range im Nordwesten Alaskas, kommt aus dem Gates of the Arctic National Park, schlängelt sich durch Berge und Tundra und mündet nördlich der Beringstrasse in die Kotzebue Bay.
Zum Noatak River gibt es bereits ein paar Berichte im Netz. Paddeltechnische Basisinfo ist im Buch von Karin Jetmar zu finden. Ein reizvoller Aspekt an dem Fluss ist der Wechsel der Landschaften: Tallandschaft in den Bergen, dann offene Tundra mit zurückgezogenen Bergen, dann allmählich wiederkommende Bäume (es beginnt mit erkennbaren, kleinen Birken) bis zu Wäldchen. Interessanterweise läßt die Strömung nicht nach (bei mässig niedrigen Wasserstand), bei uns wurde der Fluss nach unten hin eher schneller. Bei dem dürftigen Wasserstand hatten wir ein Problem, die WW2 Stellen als solche zu erkennen, das mag bei mehr Wasserdurchfluss anders sein – dennoch sind die angegeben Stellen nur kurz und singulär.
Die Landschaft ist grandios, es gibt jede Menge Tiere; wir durften diverse Grizzlies und Moschusochsen, je einen Fuchs, Vielfraß, Hermelin, viele Singvögel (!), Turmfalken, halbtote Lachse sehen, und viele Augenpaare haben uns zusätzliche beobachtet. Spuren ohne Ende – für die Wölfe waren wir wohl zu laut.
Im unteren Teil kann man Einheimischen begegnen. Von Nelson Walker Lake kommend beendeten die Tour in Noatak Village; das sind ziemlich genau 580km. Das kann man in 14 Tagen erledigen; 3 Wochen sind einfach schöner. Die Bewohner von Noatak Village waren sehr freundlich, wir bekamen eine Mitfahrgelegenheit nach Kotzebue, von wo man wieder ausfliegen kann.
Wie immer: das sollte nicht die erste Wildnisstour sein, wenn man in diese Gegend fährt; der Nordwesten von Alaska ist wirklich weit weg, auch wenn es immer wieder Menschen gibt und jeder Fleck der Welt irgendwie erreicht werden kann – man ist erstmal auf sich alleine gestellt.